Februar 2011: Kopfweidenpflege im Bruch

Im Bruchgraben wurden von Mitgliedern der Kieselbronner Umweltliste in den letzten beiden Februar-Wochen
knapp 70 Kopfweiden auf Kopf und freigeschnitten. Diese Weiden gehören gepflegt, denn sie sind ein wahrer Schatz;
sie bereichern das Landschaftsbild und sind ein ökologisches Plus auf der Kieselbronner Gemarkung.
Die Weiden schützen den Boden vor Unterspülungen und verhindern Bodenerosion. Für unzählige Tiere, Insekten
und Amphibien sind sie Nahrungsquelle und Unterschlupf zugleich.
Das Schneide-Team rückte den teilweise alten und verwachsenen Bäumen in vielen Arbeitsstunden mit Sägen
und Astscheren zuleibe. Das war viel Arbeit, hat aber auch viel Spaß gemacht. Aus den schönen, teilweise
gelb und orange leuchtenden Ruten der Dotterweiden konnten etliche für Flecht- und Zaunarbeiten entnommen werden.
Das restliche Schnittgut fährt der Bauhof ab. Um den Bäumen Nährstoffe und Feuchtigkeit zu geben, werden sie im
Frühsommer nach dem Mähen des Randstreifens mit dem Grasschnitt gemulcht.
Die Kieselbronner Umweltliste, die in den letzten beiden Jahren mit der Weidenpflege begann, hat mit dem
diesjährigen Schnitt der Kopfweiden Landschafts- und Naturpflege praktiziert und damit einen Beitrag für die
Gesundheit der Bäume und reichen neuen Austrieb geleistet.
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November 2010: Silberweiden im Schlupf gepflanzt

Am 2. November wurden entlang des Schlupfgrabens vier neue Silberweiden
gepflanzt. Karin Bayer und Gabi Theilmann hatten die Bäume eineinhalb
Jahre lang vorgezogen, jetzt hob Herr Rösch vom Bauhof der Gemeinde die
Löcher aus und gemeinsam wurden die jungen Bäume gesetzt. Die Kieselbronner
Umweltliste übernimmt die Bewässerung der Bäume, der Bauhof der Gemeinde
sorgt in angemessener Zeit für den Erziehungsschnitt.
Die Standorte waren in Abstimmung mit Herrn Hemsing vom Amt für Baurecht
und Naturschutz und Vertretern der Gemeinde Kieselbronn und der Kieselbronner
Umweltliste bei einer Begehung im Sommer festgelegt worden. Die Maßnahme
dient der Verjüngung des Silberweiden-Bestandes und dem Erhalt der Talauenlandschaft
im Schlupf. Denn bedingt durch die Karstlandschaft mit nur wenigen Fließgewässern
sind reinrassige Silberweiden-Bestände auf der Kieselbronner Gemarkung
selten und damit von ökologischem Wert. Einige alte bruchgefährdete Bäume
wurden im Laufe des Jahres mit Kopf-oder Stockhieb gefällt. Die Neupflanzungen
sollen die Bestände dieses schönen und landschaftsprägenden Baumes erhalten.
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September 2010:Waldspaziergang mit Herrn Förster Bernd Obermeier

Am 26. September 2010 führte Förster Obermeier unsere Gruppe der Waldspaziergänger zu
verschiedenen Stationen im Lattenwald und zeigte und erklärte uns viel Interessantes und Wissenswertes über den
Kieselbronner Wald. Dieser ist nur 150 ha groß und verdient das Prädikat „klein aber fein“.
An der 1. Station konnten wir die Artenvielfalt in diesem Wald sehen: Kirsche, Ahorn, Lärche,
Eiche, Hainbuche- viele Baumarten sind vertreten. Wenn eine Baumart, wie z. B. die Lärche durch
die Trockenheit oder andere Faktoren leidet, gibt es immer noch genügend andere Arten.
Die Förster setzen auf eine natürlichen Verjüngung des Waldes, gepflanzt wird nur an
wenigen Stellen. Im Kieselbronner Wald verabschieden sich Buche und Fichte,
der Muschelkalkboden hält nicht genug Wasser. Die Trockenheit des Jahres 2003
wirkt auch noch nach. Auf diesem Boden gedeihen robuste Baumarten wie oben genannt.
Verschiedene Walnusszüchtungen stehen auch auf dem Programm.
An der 2. Station zeigte uns Herr Obermeier eine teilweise abgestorbene Eiche.
Das Totholz dieser Eiche ist Lebensraum für viele Tiere: zahlreiche Insekten,
Spechte, Hohltauben, Fledermäuse und Käfer und Pilze. Der Förster ging hier
auf ein Programm für die Staatswälder des Landes Baden-Württemberg ein:
5 % davon sollen nicht mehr bewirtschaftet, sondern sich selbst überlassen werden.
Bäume werden nicht gefällt, umgestürzte Bäume bleiben liegen. Das gibt diesen
Teilen des Waldes einen neuen, ideellen Stellenwert, schafft aber auch Probleme.
Ob dieses Konzept auch für den kleinen Kieselbronner Wald trägt, oder ob,
wie im Falle der Eiche, einzelne tote Bäume als Lebensraum im Wald bleiben,
muss der Waldeigentümer, hier die Gemeinde Kieselbronn entscheiden.

Früher war der Wald die „Sparkasse“ der Gemeinde, durch Holzverkauf kam Geld
in die Gemeindekasse. Heute ist der Erlös aus dem Verkauf von Furnier-, Möbel-,
Bauholz, Eichenholz für Weinfässer und Brennholz nicht mehr so relevant. Allerdings
ist der Bedarf nach Brennholz groß und der Preis wird steigen. Das Brennholz
in Kieselbronn reicht fast nicht aus. Deutschland insgesamt kann seinen Bedarf
nicht selbst decken und muss importieren. Das Problem ist, dass das importierte
Holz fast alles aus nicht nachhaltig bewirtschafteten Flächen kommt. In Kieselbronn
wird der Wald mit Bedacht und nachhaltig bewirtschaftet. In der Endnutzung
werden nur „reife“ Bäume ( Stammumfang mindestens 60-65 cm) geerntet und auf
Artenvielfalt und natürliche Verjüngung wird großer Wert gelegt.
An der 3. Station zeigte uns Herr Obermeier die Jungbestandspflege.
Hier gab es eine planmäßige Pflanzung, andere Baumarten haben sich hinzugesellt.
Jetzt werden verschiedene Baumindividuen selektiert, denn der Markt verlangt
astfreie, lange und dicke Bäume. Sie stehen relativ eng, damit sie schnell nach oben
wachsen. Der Bereich sieht im Moment etwas „unaufgeräumt“ aus.
Daneben ist die Selektierung schon einen Schritt weiter: die besten Bäume sind
mit einem roten Punkt markiert.
Unsere letzte Station war eine Douglasienpflanzung. Das ist zwar kein einheimischer Baum,
die Douglasie ist aber robust, schnellwachsend, kommt mit unserem Klima besser klar als die
Fichte und hat diese als „Brotbaum“ abgelöst.
Auf Nachfrage ging Herr Obermeier auf das Problem der tiefen Spurrillen durch
Rückfahrzeuge ein. Im ganzen Wald gibt es ein sogenanntes Rückegassennetz,
alle 40 Meter gibt es eine Gasse. Manchmal sind tiefe Rillen wegen der Witterung
(weicher Boden nach Regen) nicht zu vermeiden, werden aber wieder gerichtet.
Die großen schweren Stämme, die heute gefragt sind, können von Pferden nicht
mehr bewegt werden, und die Sicherheit der Waldarbeiter ist auch wichtig.
Herr Obermeier beantwortete noch viele weitere Fragen der Spaziergänger und wies
immer wiederauf Sehenswertes am Wegesrand hin. Auch die Kinder hatten ihren Spaß,
sie bestimmten Pilze anhand eines Pilzbuches und führten begeistert seinen
Hund Bessie an der Leine. Es war ein spannender Nachmittag an der frischen Luft,
wir haben viele über den Wald als Natur- und Wirtschaftsraum gelernt und werden
zukünftig mit offeneren Augen durch den Wald gehen.
Vielen Dank an Herrn Bernd Obermeier für den interessanten Spaziergang!
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Juli 2010: Weidenpflege im Schlupf

Die Kieselbronner Umweltliste hatte 2009 angeregt, etwas zum Erhalt und der
Pflege der Silberweiden entlang des Schlupfgrabens zu tun. Diese Bäume sind
standorttypische Gehölze und bereichern das Bild der Talauenlandschaft im
Schlupf. Es wurde eine Begehung mit Vertretern der Gemeinde und Herrn Hemsing
vom Amt für Baurecht und Naturschutz gemacht und Herr Hemsing entwickelte
einen Pflegeplan mit dem Ziel, den Weidenbestand zu erhalten und zu verjüngen.
Da etliche Weiden altersbedingt Todholz, Baumpilze oder bruchgefährdete Äste
haben, sind Kopf- und Stockhiebe teilweise unumgänglich. Die Weiden treiben
aus dem gesunden Holz schnell neu aus. Außerdem wurden drei Standorte für
Neupflanzungen festgelegt.
Mitglieder der Umweltliste ziehen aus Stecklingen
kleine Silberweiden heran, die in diesem Herbst gesetzt werden.
Leider mussten, für uns und viele Kieselbronnerinnen und Kieselbronner überraschend, bereits jetzt im
Sommer einige Bäume gefällt werden, weil gegenüber den Bäumen Felder liegen, die z. Zt. abgemäht und
noch nicht wieder eingesät sind. Damit soll eine Beschädigung von Kulturen vermieden werden.
Wir wandten uns danach an Herrn Bürgermeister Faber, weil u. E. die Arbeiten
nicht sorgfältig ausgeführt wurden. Bei einer sofort erfolgten Begehung mit
Herrn Hemsing wurden Nachbesserungen festgelegt, damit die Weiden wieder gut
austreiben können und nicht kaputtgehen.
Denn das Ziel der Maßnahmen ist Erhalt und Verjüngung des Weidenbestandes.
Die Begründung für das Fällen einer großen Hybrid-Pappel ( kanadische Pappel) war mangelnde Standsicherheit
durch einen großen Hohlraum und große abgestorbene Äste in der Krone.
Im Herbst werden hier ersatzweise von der Kieselbronner Umweltliste und dem Bauhof zwei Silberweiden gepflanzt.
Die weiteren noch ausstehenden Pflegearbeiten werden im Winter erfolgen.
Es ist sicher bedauerlich, dass etliche alte Weiden weichen müssen, aber leider nicht zu vermeiden,
um längerfristig einen gesunden schönen Weidenbestand im Schlupf zu erhalten.
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März 2009: Naturpflegeeinsatz im Bruch

Mehr als zwanzig Kopfweiden im
Bruch pflegten Mitglieder der Kieselbronner Umweltliste in den beiden
vergangenen Wochen in über zwanzig Arbeitsstunden
fachmännisch, d.h. sie schnitten sie auf Kopf.
Die Idee entstand bei unserem Gemarkungsspaziergang im letzten Herbst.
Eine der Stationen war der Bruch, die Senke zwischen Kieselbronn und
Dürrn. Hier stehen entlang des Baches Kopfweiden, von denen
der Korbflechter Helmut Körner geeignete Weiden pflegt, d. h.
schneidet, um die Ruten für seine Flechtarbeiten zu verwenden.
Er erklärte uns im Herbst, dass das Material in diesem Jahr
für Körbe nicht verwendbar sei. Zu wenig lange,
unverzweigte Ruten hatten sich ausgebildet. Grund war die Witterung
2008, es gab zu lange Phasen, in denen der Bruchgraben
komplett trocken fiel. Das ist sicher auch eine Nachwirkung der
unseligen Trockenlegung des einzigen Kieselbronner Feuchtgebietes bei
der Flurbereinigung in den 70er Jahren (die nebenbei nahezu keinen
Gewinn an landwirtschaftlicher Nutzfläche brachte).
Helmut Körner sah sich in diesem Frühjahr zeitlich
außer Stande die Weiden zu schneiden, zumal eine
Nutzungsmöglichkeit aus besagten Gründen nicht
gegeben ist.
(Das unsachgemäße „Ramponieren“
einiger Weiden durch Unbekannte fördert auch nicht gerade die
Motivation).
Trotzdem macht es Sinn die Weiden zu pflegen: erstens zum Erhalt des
typischen Landschaftsbildes, zweitens um sie vielleicht in den
Folgejahren bei günstigerer Witterung wieder als
Korbweiden nutzen zu können.
Nebenbei noch ein Tipp der Helfer aus der Umweltliste: Der Bruch ist im
Frühjahr eine besonders reizvolle Ecke in Kieselbronn! Das
Arbeiten dort hat allen viel Spaß gemacht.
Dank an die Gemeinde Kieselbronn und an die Gemeindearbeiter, die den
Abtransport des Schnittgutes zum Häckselplatz
übernehmen.
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November 2008: Gemarkungsspaziergang der Kieselbronner
Umweltliste

Der Spaziergang führte im Norden des Ortes an Wiesen und
Obstbäumen vorbei und Alfred Körner,
Hans Augenstein und andere Vertreter der
Kieselbronner Umweltliste erklärten, wie es zum heutigen
Bestand an Obstbäumen kam. Mit dem Blick auf die Landschaft
war deutlich zu sehen, dass die Apfel- und Birnbäume jeweils
an der Kopfseite der Felder gepflanzt wurden. Aus der Ernte des
Kernobstes wurde Most hergestellt, mit dem sich die Kieselbronner
in früheren Zeiten über den Winter mit
einem süffigen Getränk versorgten.
Die Vertreter der Umweltliste erläuterten ihre
Vorschläge für Baumpflanzungen in diesem Bereich, der
durch neue Bäume und evtl. eine Allee aufgewertet
werden kann.Auch die heutige Verwertung des Obstes wurde
angesprochen angesichts der Tatsache, dass die früheren
Mostereien in Kieselbronn und den umliegenden Dörfern
verschwunden sind. Es gibt Ideen, wie sich das im nächsten
Jahr verbessern lässt, die Verwirklichung bleibt zuwarten.
Im Bruch erwartete uns der Korbflechter Helmut Körner und
zeigte an seinen Weiden Schnitt und Ernte der Weidenruten und
erklärte die weitere Verarbeitung. Ein Problem für
ihn ist die geringe Wasserführung des Baches, die die Weiden
nicht optimal wachsen lässt und zu Ernteeinbußen
führt. Auch Vandalismus (abgeknickte und abgerissene Zweige)
machen ihm zu schaffen.
Unterhalb des Wingerts gibt es noch viele schöne alte
Silberweiden, deren Pflege und Erhalt eine Aufgabe für die
Zukunft ist.
In einem alten Wingerthäuschen am Hang fand der Spaziergang
bei Kaffee, Apfelbrot und –kuchen seinen gemütlichen
Abschluss. Die TeilnehmerInnen waren sich einig: es war ein sehr
informativer Spaziergang, der alle die Schönheit der
Landschaft und ihre Besonderheiten im Norden Kieselbronns
erleben ließ.
(Fotos: Werner-Marion-Fabio Hoffmann, Kieselbronn)
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Info-Blättle

In unseren
Info-Blättle,
die nach Bedarf erscheinen, greifen wir Themen
des Natur- und Umweltschutzes und der Situation im Dorf auf:
- wir haben die (noch) guten Einkaufsmöglichkeiten
in Kieselbronn untersucht und für das Einkaufen im
Ort geworben.
- 2008 stellten wir mit dem Titel
„Schmackhaftes
und Kunstvolles - „made in Kieselbronn“ die
Selbsterzeuger und
–vermarkter bei uns im Ort ausführlich vor.
- Im Sommer 2006 gaben wir ein Radtouren-Set mit 16 Radtouren
rund um Kieselbronn heraus, das noch erhältlich ist.
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Im Gemeinderat
Unsere Gemeinderäte setzen sich engagiert und aktiv für den Erhalt und
die Belebung des alten Ortskerns ein, wurden initiativ für das Kronenschulhaus
und packen dort kräftig mit an. Wir haben uns im Energiebereich
für erneuerbare Energien, speziell die Bürgersolarlage, stark gemacht
und den Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter propagiert.
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